Extertaler Eistaucher fürchten keine Kälte
Einige Spaziergänger glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als sie auf einem See nahe Rinteln fünf Männer entdeckten, die ein Loch in die dicke Eisdecke sägten, mit Schneeschiebern sternförmige Spuren in den Schnee schoben und danach Taucherausrüstungen aus ihren Autos holten, um sich in Tauchanzüge zu zwängen.
Sogar das Fernsehen hatte davon erfahren und war gekommen, um am nächsten Tag
im Abendmagazin darüber zu berichten.
Durch ein Tau mit der Oberfläche und dem Leinenführer gesichert stiegen jeweils zwei der Extertaler Taucher in das Eisloch und verschwanden in der schwarzen Tiefe.
Dort aber herrschte keineswegs finstere Nacht. Das Wasser entpuppte sich als unerwartet klar mit einer Sicht von bis zu acht Metern. Was von oben zunächst schwarz und dunkel erschien, war klarstes Wasser, das in einem fahlen Dämmerlicht lag.
Durch die Eis- und Schneeschicht drang schwaches
Licht und ließ die Unterwasserlandschaft geheimnisvoll und märchenhaft
unwirklich erscheinen. Zwischen den Wasserpflanzen standen einige Fische und die
Taucher vermieden es, sie in ihrer Winterträgheit zu stören. Aus der Tiefe
konnten sie die zuvor angelegten Spuren oben im Schnee erkennen, die ihnen zusätzlich
zur Sicherungsleine den Weg zum Ausgang wiesen.
Die Aktion stand unter der Leitung von Tauchlehrer Jürgen Herden, der
hier erfahrene Taucher auch für solche Extremsituation ausbildete. „Tauchen
unter dem Eis ist ein ganz besonderes Naturerlebnis.
Gefroren hat übrigens niemand; schließlich hatten sich ja alle warm angezogen!
Übrigens: Sollten unsere Seen im kommenden Winter wieder Eis tragen, können erfahrene Taucher bei uns auch den VDST-Spezialkurs "Eistauchen" als Brevet ablegen. Diese vier hier sind zertifizierte Eistaucher.